Bei der neurodegenerativen Erkrankung „Morbus Parkinson“ (Schüttellähmung) sterben aus bisher ungeklärten Gründen die Nervenzellen fortschreitend ab. Morbus Parkinson tritt in einigen Familien öfter auf, sie wird manchmal vererbt mehrheitlich aber nicht. Die Ursachen der Krankheit sind nicht bekannt. Die Diagnose auf Grund der Symptome ist nicht leicht und kann nur durch einen Facharzt (Neurologe) mit Parkinson Erfahrung erstellt werden.
Es gibt Hauptsymptome und Begleitsymptome von Parkinson.
Zittern (Tremor), Muskelsteifheit (Rigor), Gang- oder Gleichgewichtsstörungen (posturale Instabilität), Bewegungsarmut (Bradykinese) und vollständige Bewegungsunfähigkeit (Akinese). Diese Hauptsymptome treten selten gleichzeitig auf. Es beginnt meist mit einem eher schwachen Anzeichen. Je mehr Symptome auftreten um so sicherer wird eine Diagnose von Parkinson. Die Symptome entwickeln sich langsam und schleichend während des Krankheitsverlaufs. Ein Auftreten aller vier Hauptsymptome auf ist eher selten. Häufig ist die Sexualität eingeschränkt.
Frühe Symptome vom Parkinsonsyndrom sind beginnende leichte Abstimmungsschwierigkeiten von der Feinmotorik. Aktionen der Hand und Finger wie Knöpfe zuknöpfen, Näharbeiten, Schnürsenkel binden und so weiter sind nur noch unter Anstrengung zu bewerkstelligen. Das Schriftbild verändert sich. Die Schrift wird kleiner und krakelig. Die Sprache wird undeutlich und verwaschen.
Bewegungsarmut (Bradykinese).
Die Bewegung und Bewegungsharmonie verändert sich und unterliegen einer Verlangsamung der Bewegungsabläufe. Betroffen sind meist Gesicht, Arme und Gangart. Am Anbeginn steht meist, dass die Arme beim Gehen ungleich schwingen. (Einer schwingt weniger als der andere Arm). Eigenständige Bewegungen, wie vom Platz erheben, einen Fuß vor den anderen setzen und sich umdrehen, erfolgen verlangsamt und werden progressiv beschwerlich. Die Mimik wird steifer und wirkt wie eingeschlafen. Das Gesicht wird ausdrucksärmer.
Muskelsteifheit (Rigor).
Meist sind die Nacken- und Schultermuskeln zuerst betroffen. Die Versteifung der Muskulatur wird primär mit rheumatischer Erkrankung oder Muskelverspannungen verwechselt. Die Steifheit kann an den Körperteilen unterschiedlich ausgeprägt sein. Typisch für Parkinson ist das Zahnradphänomen: Beim Versuch den angewinkelten Arm zu strecken, erfolgt der Bewegungsablauf stockend, roboterhaft als wäre ein Zahnrad eingebaut.
Zittern (Tremor).
Meist Zittern zuerst die Hände, später kann es auf die Füße und dem Kiefer übergehen. Das Zittern in der Ruhephase verschwindet meist bei bewussten Bewegungen. Das Zittern empfinden die Patienten als sehr unangenehm. Es kann sich bei Belastung und/oder Erregtheit noch verstärken. Zittern ist nicht bei allen Kranken gleich stark ausgeprägt. Bei einem Viertel der Parkinson-Patienten tritt im weiteren Krankheitsverlauf kein Zittern mehr auf.
Gang- und Haltungsstörungen.
Mit zunehmender Krankheitsdauer entsteht die für Morbus Parkinson sehr typische nach vorn übergebeugte Körperhaltung. Die Gangart wird unsicher, kleinschrittig, unharmonisch und schlurfend. Bei Stößen kann der Parkinson Patient nicht mehr rechtzeitig gegensteuern. Es wird schwierig die Balance zu halten und Stürze sind daher häufig. Zu Hause sollten Stolperfallen, wie lose Türschwellen, Teppiche oder Ähnliches gesichert werden. Hilfsmittel, wie Gehhilfen, Haltegriffe sollten eingesetzt werden.
Häufige Fehldiagnosen bei der Parkinson Krankheit.
Arthrose, rheumatische Erkrankung, Myogelose, Myalgie, Periarthritis humero-scapularis Bandscheibenleiden, Bechterew, HWS-Syndrom, Schlaganfall, Arteriosklerose, Durchblutungsstörung, Demenz, Depression.
Häufige Begleitsymptome von Parkinson.
Es sind nicht alleine die sogenannten motorischen Parkinsonsymptome, die den Patienten Schwierigkeiten bereiten, sondern es gibt neben diesen Hauptsymptomen viele ernstzunehmende Beschwerden die ein Bestandteil der Erkrankung sein können aber mitunter auch eigenständig davon sind:
psychische Störungen,
Schlafstörungen,
Schluckstörungen, wie Räuspern und Husten, Verschlucken, Erstickungsanfälle, oder Steckenbleiben im Hals, essen und trinken ist erschwert.
Magen-Darm-Störungen.
Probleme mit der Harnblase, sexuelle Beschwerden.
Beschwerden mit dem Blutkreislauf.
Verschiedenste Formen von Schmerz, sowie übermäßiges Schwitzen und vermehrte Talgproduktion.
Für die Auswahl und den Therapieerfolg ist es daher fundamental, alle Beschwerden offen mit dem Arzt zu besprechen und nicht die vielleicht unangenehmen Symptome verschweigen.
Absichern der Diagnose.
Zur Sicherung der Diagnose Morbus Parkinson wird oft der „L-Dopa-Test“ durchgeführt. Der Wirkstoff L-Dopa verbessert beim Vorliegen einer Parkinson-Erkrankung die Beschwerden. Bei einer fehlenden Verbesserung liegt kein Parkinson vor.
Durch weitere Untersuchungen wie Computertomographie (CT), Ultraschall oder Magnetresonanztomographie (MRT) können Erkrankungen ausgeschlossen werden, die zu ähnlichen Symptomen führen.
Fazit:
Zu den häufigsten Krankheiten des Nervensystems weltweit gehört Morbus Parkinson. In Deutschland gibt es 250.000 bis 400.000 Parkinson-Patienten. Männer tragen ein 1,5-mal höheres Risiko als Frauen, an Parkinson zu erkranken.
Eine lange Liste bekannter Parkinson-Patienten zeigt weder Geld noch Macht hilft. Theodor Roosevelt, Mao Tse-tung, Leonid Iljitsch Breschnew, Salvador Dali, Prinz Claus der Niederlande und die Boxlegende Muhammad Ali hatten Parkinson.
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