Die Parkinsonsche Erkrankung gehört zu den unheilbaren chronischen Erkrankungen, die einen sehr langsamen Verlauf nehmen. Erst nach und nach sterben immer mehr Hirnzellen in bestimmten Arealen ab und drosseln die Bildung des lebenswichtigen Dopamins. Bei einer rechtzeitigen Diagnose der Krankheit und dem typischen Verlauf lässt sie sich heute mit Hilfe von wirksamen Medikamenten über viele Jahre beherrschen, obwohl es eine Heilung noch nicht gibt. Es kommen aber auch schwere Fälle vor, in relativ schnell zu einer Verschlechterung des Zustandes und letztlich zum Tode führen.
Statistisch leben Betroffene heute mehr als 20 Jahre mit der Krankheit, die häufig erst nach dem vierzigsten Lebensjahr auftritt. Zu Beginn sind die Symptome meistens noch schwach. Das leichte Zittern einer Hand Hände, Muskelschmerzen im Schulterbereich und Müdigkeit, manchmal auch depressive Verstimmungen, Schlafstörungen und allgemeines Unwohlsein begleiten die erste Krankheitsphase.
Meist sind es gar nicht die Betroffenen selbst sondern nahe Angehörige, die die kleinen Veränderungen zuerst erkennen, die leicht zittrige Schrift, den etwas starren Gesichtsausdruck und den unruhigen Schlaf bemerken und dem Patienten dazu veranlassen, einen Arzt zu konsultieren. Diese erste Krankheitsphase kann über Jahre anhalten. Später werden die Symptome deutlicher, das Zittern und die motorischen Beinträchtigungen verstärken sich erheblich. Die Betroffenen werden zunehmend ungeschickter in ihren Bewegungen, stolpern oft infolge von Gangschwäche und Gleichgewichtsstörungen.
In diesem Stadium greifen die meist auf eine Körperseite beschränkten Störungen, oft in abgeschwächter Form, auch auf die andere Körperseite über. Manche Erkrankte haben jetzt ein maskenhaft starren Gesicht, auch Sprach- und Wortfindungsstörungen sind möglich. Nicht jeder Erkrankte hat genau die gleichen Symptome, sie variieren von Patient zu Patient und auch ihre Intensität ist sehr unterschiedlich. Die Gabe von Medikamenten, die den Dopaminabbau regulieren und den Gehirnstoffwechsel positiv beeinflussen, kann die Krankheit zwar mit den heutigem Wissen weder stoppen noch aufhalten, aber sie verhilft vielen Erkrankten über Jahre hinweg zu einem relativ unbeeinträchtigten Leben.
Auch Krankengymnastik, Schwimmen und wenn es noch geht Radfahren sind sehr hilfreich. Sie erhalten die Beweglichkeit der Muskeln und Gelenke möglichst lange. Ergotherapeuten, Sprachtherapeuten und manchmal auch Psychologen können Betroffenen ebenfalls Hilfestellung geben und ihre persönlichen Schwierigkeiten mit der Krankheit lindern. Eine weitere Möglichkeit ist die sogenannte Tiefenstimmulation. Bei dieser neurologischen Behandlungsmethode bekommt der Patient in einer Operation einen Hirnschrittmacher eingesetzt, der dabei helfen kann, stark beeinträchtigende Fehlimpulse der Nerven zu unterdrücken. Diese Methode ist aber nicht für alle Parkinsonpatienten anwendbar und auch nicht ohne Risiken.
Neben Medikamenten und Therapien kann auch eine bewusste Ernährung einiges tun, um das Befinden des Parkinson-Erkrankten zu verbessern und den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Darüber hinaus kann natürlich noch einiges geschehen, um den Parkinson-Patienten das Alltagsleben zu erleichtern. Wohnungen können behindertengerecht gestaltet werden, es gibt viele Hilfsmittel, die die stärker werdenden Einschränkungen wenigstens teilweise kompensieren können. Morbus Parkinson ist eine schlimme Krankheit, aber die Diagnose ist heute nicht mehr nicht das Ende eines selbstbestimmten Lebens. Wer sie bewusst annimmt, sich mit ihr auseinandersetzt und gegen sie angeht, mit allen Mitteln die er hat, der kann mit Parkinson alt werden und sogar ein erfüllendes gutes Leben haben.
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